BLUE CAP INSIGHTS
Interview mit dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Blue Cap AG, Dr. Christian Diekmann
Dr. Diekmann, herzlich Willkommen als neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Blue Cap. Wie würden Sie sich selbst beschreiben, wenn man Sie noch nicht kennt?
Dr. Christian Diekmann: Erst mal die Fakten: ich bin 58 Jahre und wohne mit meinen kleinen Kindern und meiner Frau in Hamburg. Dort lebt auch mein erwachsener Sohn, der bei mir aufgewachsen ist. Um für die Familie und meine Aufgaben fit zu bleiben, betreibe ich regelmäßig Krav Maga (ein Selbstverteidigungstraining für körperliche Fitness und mentale Stärke) – viel mehr ist daneben nicht drin.
Auf mich als Person gibt es zwei unterschiedliche Perspektiven, die aber eng zusammengehören. Als Person Christian Diekmann bin ich geprägt von meinem Elternhaus und meiner ostwestfälischen Heimat Bielefeld: geradlinig, zuverlässig und ehrgeizig. In Ostwestfalen macht man aus wenig viel und dafür arbeitet man hart. Das habe ich auch in unserem Betrieb, einem kleinen Handelsunternehmen, von meinem Vater vorgelebt bekommen. Das war eine gute Schule und auch, wenn ich später studiert und promoviert habe und bei McKinsey ausgebildet wurde – die einfachen kaufmännischen Tugenden sind und bleiben wichtig. Zudem hat mich meine Zeit als Leistungssportler gelehrt, dass man Erfolge nur dann erzielen kann, wenn man an seine Leistungsgrenzen geht und bereit ist, hart für den Erfolg zu arbeiten.
Das, was für mich als Mensch gilt, gilt auch für mich als Manager – und eins kommt noch dazu: Als Manager hat man eine Rolle und damit Erwartungen der Stakeholder, die man auszufüllen hat. Das beachte ich stets, denn ich werde schließlich nicht dafür bezahlt „mich auszuleben“. Deswegen gilt für mich: authentisch meine Rolle zu erfüllen.
Das waren einige spannende persönliche Highlights, was zeichnet Sie und Ihr Tun als Manager und Führungskraft aus?
Dr. Christian Diekmann: Ich habe in all meinen Rollen als Manager immer so gehandelt, als wäre ich Unternehmer, habe immer das umgesetzt, was mir mein Vater vorgelebt hat. Und das ergänzt mit den Tools, die ich im Studium und bei einer Beratung gelernt habe. Dabei lag mir am meisten die Entwicklung meiner Mitarbeitenden und guter Teams am Herzen. Ich bin sehr stolz, dass viele ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von mir heute selber in Führungspositionen sind. Inhaltlich war die strategische Weiterentwicklung der Unternehmen und die Umsetzung der Strategien durch messbare Projekte meine Kernkompetenz. Dabei bin ich auch noch als Vorstand gerne selbst in die Verantwortung für die operativen und strategischen Themen gegangen. Für mich persönlich war es sehr spannend, so viele unterschiedliche Branchen kennenlernen zu können. Nach Beratung und Private Equity als Finanzvorstand bei der comdirect Bank AG, dann als CFO in der Lebensmittelindustrie sowie danach den Maschinenbau bei der Max Automation SE als CEO.
Und wie profitiert die Blue Cap davon?
Dr. Christian Diekmann: Als Vorsitzender des Aufsichtsrats werde ich mich auf meine Rolle konzentrieren, die eben „Aufsicht“ und „Rat“ beinhaltet. Der Aufsichts-Aspekt ist wichtig. Dabei ist im Sinne der Gesellschaft auch die Größe der Blue Cap AG zu berücksichtigen; wir sind ja kein Milliarden-Konzern. Der Teil, der mir Spaß macht und Wert schafft, ist der „Rat“. Also die Unterstützung der Vorstände, die die operative Verantwortung tragen, um die Blue Cap AG größer und wertvoller zu machen. Ich kann dabei insbesondere meine Erfahrungen aus der Max Automation SE einbringen, die ja ebenfalls eine börsennotierte mittelständische Finanz- und Beteiligungsgesellschaft ist. Quasi ein etwas größeres Spiegelbild der Blue Cap. Diese haben wir in den Jahren, in denen ich als VR-Vorsitzender und CEO verantwortlich war, deutlich positiv entwickelt. Aber auch aus meinen operativen Rollen davor und aus aktuellen Beiratsrollen wird es sicher Ansatzpunkte geben, die für die Blue Cap AG passen. Das beschränkt sich nicht nur auf die gleichen Industrien, sondern häufig habe ich industrieübergreifende Ideen eingebracht, die gut gefruchtet haben.
Was steht entsprechend auf Ihrer Agenda als neuer Aufsichtsratsvorsitzender?
Dr. Christian Diekmann: Die Blue Cap verfügt über eine etablierte „Buy – Transform – Sell“-Strategie, diese gilt es weiter mit Leben zu füllen, um die darin verborgenen Wachstumspotenziale effizient zu heben.
Meine Agenda ist keine fertige To Do Liste. Es wäre ja vermessen, ohne gute Kenntnis der handelnden Personen, der bestehenden Prozesse und der Strategien auf Gruppen und Unternehmensebene Ratschläge für Veränderungen zu geben. Ich schaue mir erst einmal an, wie die Dinge bei der Blue Cap AG und den Beteiligungen laufen. Dazu habe ich schon ein paar Termine gehabt und vereinbart. Dann werde ich die Ideen aus dem Vorstand und dem Aufsichtsrat sammeln und wir werden gemeinsam das Programm für die nächste Zeit festlegen.
Ich glaube fest daran, dass die Blue Cap AG eine attraktive Nische am Kapitalmarkt besetzt und neben den bestehenden weitere tolle Unternehmen erwerben wird, deren Wertsteigerungspotenzial wir dann gemeinsam ausschöpfen werden!